Aus der Golfpresse: Golfclub Waldeck am Edersee - Zukunft des Platzes weiter ungewiss

Beim Golfclub am Edersee spitzt sich der Konflikt mit der Waldeckischen Domanialverwaltung um die Zukunft des Pachtvertrags zu. Der aktuelle Vertrag läuft am 31. Dezember 2025 aus – eine Verlängerung wird nach Darstellung des Clubs weder für 27, 18 noch für 9 Löcher in Betracht gezogen. Präsident Horst Kleinschmidt betont, dass der Verein als Gemeinschaft weiterbestehen soll, selbst wenn auf der bisherigen Anlage kein Golf mehr gespielt werden kann. Man wolle zumindest die gewachsenen sozialen Strukturen erhalten, die über Jahre Freundschaften und sogar Ehen hervorgebracht haben.

 

Gleichzeitig ist die Enttäuschung über Politik und Verwaltung groß. Kleinschmidt spricht von einem massiven Vertrauensverlust in das Ehrenamt und wirft Verantwortlichen vor, die gesellschaftliche Bedeutung freiwilligen Engagements zwar zu betonen, in der Praxis aber „rücksichtslos“ zu handeln. Die Kluft zwischen öffentlicher Wertschätzung und tatsächlichen Entscheidungen empfindet er als reine Heuchelei.

 

Juristisch hat der Club Schritte eingeleitet, die Erfolgsaussichten lassen sich nach Einschätzung des Vorstands jedoch kaum seriös prognostizieren – sprichwörtlich liege man „auf hoher See und vor Gericht in Gottes Hand“. Inhaltlich hat der Club nach eigenen Angaben bereits neun verschiedene Kompromissvorschläge vorgelegt, darunter auch reduzierte Flächenlösungen wie ein 9-Löcher-Konzept. Alle seien letztlich am Festhalten der politischen Seite am Drachenfest-Konzept gescheitert. Eine Kompromisslösung mit weiterem Spielbetrieb sei von Stadt, Domanialverwaltung und Landrat nicht gewünscht.

 

Ob 2026 auf der bestehenden Anlage noch Golf gespielt wird, ist offen. Kleinschmidt zieht den Vergleich zu Dörfern, in denen die Schließung eines Fußballplatzes für 200 bis 300 Vereinsmitglieder einen Aufschrei auslösen würde – beim Golf erlebe er dagegen offenbar weniger Sensibilität. Mit einem drastischen Bild kritisiert er die Prioritätensetzung: Es sei, als reiße man ein bewohntes Hochhaus ab, nur um für wenige Wochen ein Zirkuszelt zu errichten – zumal es aus seiner Sicht Flächen in unmittelbarer Nähe gäbe, auf denen Sportangebot und Event parallel möglich wären.

 

Quelle: Nach einem Bericht von 29.10.25 aus „Golf&Business“, Autor: Rainer Lomen.

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