Gastronomie, Golfplatz und mehr - Das planen die neuen Pächter auf dem Lüderich
Sanierte Wege, Carports mit Solardächern, eine eigene Golfschule, ein neues Miteinander mit den Golfsportlern und nicht zuletzt ein erweitertes Restaurant, das unter dem Namen „Bergwerk“ die Geschichte des Lüderichs kulinarisch lebt und Golfern, Wanderern, Radfahrern und Gästen aus dem Tal offensteht – Norbert Peters hat eine Vielzahl von ganz konkreten Plänen für den Golfplatz samt weiteren Freizeitanlagen auf dem Lüderich.
Zusammen mit seiner Familie hat der 49-jährige Unternehmer und langjährige ehrenamtliche Vorsitzende der Steinenbrücker Schiffermädchen gerade einen Pachtvertrag für den Golfplatz „Der Lüderich“ mit der Besitzerin Sabina Henrich abgeschlossen. Sie wollte den Betrieb des 2010 von ihrem Vater erworbenen Golfplatzes schon seit einiger Zeit abgeben und freut sich nun, mit Peters und dessen Schwager Manfred Zander Pächter gefunden zu haben, die mit ihrem Familienverbund in die Freizeitanlage auf dem ehemaligen Bergwerksgelände oberhalb von Overath-Steinenbrück investieren wollen – und als engagierte Lokalpatrioten eine Menge Ideen für die Weiterentwicklung auf ihrem „Hausberg“ haben.
Aus der Geschichte des Lüderichs
1978 wird das Erzbergwerk auf dem Lüderich stillgelegt, zahlreiche Gebäude werden abgetragen. Ende der 90er-Jahre lässt Hermann-Josef Spicher auf dem ehemaligen Industriegelände einen Golfplatz mit Gastronomie am Fuße des denkmalgeschützten Förderturms anlegen, der im Jahr 2000 in Betrieb geht. 2010 erfüllte sich Rolf Henrich mit dem Kauf der Anlage seinen Traum von einem eigenen Golfplatz. Sabina Henrich baute den Golfplatz gemeinsam mit ihrem Vater und Max-Wilhelm Böntgen neu auf und erweiterte das Angebot.
Mit der Sanierung der Wege und der Grünpflege auf dem Golfplatz will Peters, der mit seinem Schwager Manfred Zander seit 1992 eine Spedition und mittlerweile weitere Firmen führt, schnellstmöglich beginnen. Für die Gründung einer eigenen Golfschule auf dem Lüderich stehe der renommierte Golftrainer Darren Hillier in den Startlöchern, sagt Peters im Gespräch mit dieser Zeitung. Auch das Konzept für die Gastronomie stehe. Sie bildet das Herzstück des neuen Konzepts für den Lüderich, in dem alle Angebote erhalten bleiben, ausgebaut und ergänzt werden sollen.
Restaurant „Bergwerk“ soll an die Geschichte des Lüderichs erinnern
„Bergwerk“ soll das Restaurant in Erinnerung an die Geschichte des Berges und in Gedenken an den kürzlich verstorbenen, engagierten Bergbauexperten und ehemaligen Overather Bürgermeister Siegfried Raimann heißen. „Es ist wichtig, dass die Geschichte vom Bergwerk weiterlebt“, sagt Peters. Ein erfahrener Küchenchef aus der Familie stehe schon bereit, um die Gastronomie im und um das ehemalige Maschinenhaus des Hauptschachts auf dem Lüderich wieder auf- und auszubauen, sagt Peters.
Am Wochenende haben Peters und Zander, die den Golfplatz samt Gastronomie und weiteren Anlagen zum 1. Januar 2025 zunächst für drei Jahre pachten, mit der Option, die Anlage danach zu kaufen, ihre Pläne den Mitgliedern des Golfclubs vorgestellt. „Mit so viel Begeisterung, wie da zurückkam, hatte ich gar nicht gerechnet“, freut sich Peters über die positive Resonanz. Auch von Freunden, Bekannten und sogar kompletten Vereinen aus der Umgebung habe es Zuspruch und konkrete Unterstützungsangebote gegeben, so Peters. Auch nach dem Motto: „Wir kommen und helfen mit, wenn es irgendetwas zu tun gibt.“
Probleme, Personal etwa für die Gastronomie zu finden, dürfte es in Zukunft nicht mehr geben, so Peters: „Wir sind nicht nur ein Familienverbund und haben ohne Ende Power, sondern haben unter anderem über die Schiffermädchen auch ein riesiges Netzwerk“, so der Steinenbrücker, der seit 2015 Vorsitzender des international erfolgreichen Tanzcorps ist und zuvor selbst 30 Jahre darin getanzt hat. „Wir haben uns einfach in diese Anlage verliebt“, sprüht der Unternehmer, der selbst Golf spielt, vor Tatendrang. Neben der Golfsport-Overath GmbH, in der Peters ebenso wie Ralf Fritz Geschäftsführer sein wird, wollen er und sein Schwager eine weitere GmbH für das Restaurant „Bergwerk“ gründen, die Manfred Zander dann mit seinem Sohn führen wird.
Auch für die Golfclubmitglieder wird es nur positive Veränderungen geben.
Sabina Henrich, die den Golfplatz seit 14 Jahren engagiert geführt, wieder aufgebaut und unter anderem um die Adventure-Minigolfanlage erweitert hat, freut sich über den Elan der neuen Pächter. Die Umstände in den vergangenen Jahren, in denen immer weitere zentrale Personen in ihrem Team ausgefallen waren, der Gastronomie-Pächter gegangen und zuletzt ihr Vater im vergangenen Jahr gestorben war, hatten sie schon länger nach einem neuen Betreiber suchen lassen. „Ich bin froh, dass der Golfbetrieb nun auf diese Weise fortgeführt und nach vorne gebracht wird – mit dem Adventure-Golf und vor allem der Gastronomie“, sagt sie. „Und im Hintergrund werde ich gerne weiterhin beratend zur Seite stehen.“
Willkommenskultur auf dem Lüderich soll fortgeführt und weitergelebt werden
Für die Mitglieder des Golfclubs, den Peters als Verein noch stärker beteiligen und in ihm die Nachwuchsarbeit etwa durch kostenlose Mitgliedschaften für Kinder fördern möchte, werde es nur positive Veränderungen geben, zeigt sich Henrich überzeugt: „Und jeden Tag wird auch jemand in der Gastronomie sein.“ Zuletzt hatte sie auch noch die Küche selbst mit ihrem Team übernommen.
Quelle: Kölnische Rundschau, 6.10.2024, 14:00 Uhr, Guido Wagner; Copyright: Peters